Die offizielle App von Philips macht ihre Arbeit nicht schlecht. Doch vor kurzem habe ich von einer Alternativen gehört: iConnectHue. Zuerst war ich skeptisch: Brauche ich wirklich noch eine SmartHome-App auf dem Handy? Ist diese App wirklich besser als die offizielle Hue-App? Ist sie vor allem so viel besser, dass sie 4,99€ wert ist?

Heute habe ich es gewagt und mir die App aufs iPhone geladen. Der erste Eindruck ist nicht besonders: Ich kann weiterhin meine Lampen ein- und ausschalten. Ich sehe die Daten der Bewegungsmelder. Die Bedienoberfläche ist im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, nachdem ich mich aber einmal durch alles durchgeklickt hatte, durchaus logisch.

Ansicht aller Hue-Lampen im Wohnzimmer. Durch Doppeltippen in der Mitte oder einfachem Druck unten links werden alle Lampen eingeschaltet. Der Master-Knopf steuert sämtliche Lampen in der Wohnung. Die weitern Icons am unteren Rand sind für Farbe, Szene, Magische Szene und Animationen da.

Ansicht aller Hue-Lampen im Wohnzimmer. Durch Doppeltippen in der Mitte oder einfachem Druck unten links werden alle Lampen eingeschaltet. Der Master-Knopf steuert sämtliche Lampen in der Wohnung. Die weitern Icons am unteren Rand sind für Farbe, Szene, Magische Szene und Animationen da.

Durch Wischen nach links oder rechts (oder mit dem Kachel-Icon neben dem Raumnamen) kann man den Raum wechseln. Im Hamburger-Menü oben links hat man dann direkten Zugriff auf die einzelnen Lampen und auf alle weiteren Zubehör-Geräte, wie Lichtschalter oder Sensoren.

Aber was kann iConnectHue denn jetzt, was die offizielle Hue-App nicht kann? Einiges! Fangen wir mit den simplen Dingen an: Das Gruppieren von Lampen ist flexibler und Farben und Helligkeiten können einfach per drag-n-drop von Lampe zu Lampe kopiert werden.

Szenen kennen wir bereits auf der offiziellen App, iConnectHue bringt nun “Magic Scenes”: Gedacht sind diese zum Beispiel für Farbverläufe (hier muss nicht mehr eine Farbe pro Lampe gewählt werden, sondern die App kann den Verlauf selbstständig ordentlich machen). Zusätzlich gibt es auch Animationen, man kann ganze eigene Licht-Shows zusammenstellen.

Die Killer-Features

Alleine deswegen ist die App 5€ wert

Das beste Feature von iConnectHue ist jedoch das fortgeschrittene Einrichten von Schaltern und Sensoren. Hier stehen viel mehr Optionen zur Verfügung, über die Abwesenheit einiger davon in der Hue-App habe ich mich schon mehr als einmal geärgert.

Bewegungsmelder

Fangen wir mit Bewegungsmeldern an. Wer kennt es nicht: Man schaltet das Licht im Flur manuell auf hell weil die Gäste nachts gehen, doch dann löst der Bewegungsmelder, der sonst das Licht in der Nacht gedimmt einschaltet aus und es wird dunkel. iConnectHue stellt hier einen kleinen, aber feinen Schalter zur Verfügung: “Tue nichts, wenn die Lampen schon an sind” – und das Problem gehört der Vergangenheit an.

Natürlich gibt es noch weitere Einstellungsmöglichkeiten mit Bewegungsmeldern, die die offizielle App nicht anbietet: Zum Beispiel unterschiedliche Aktionen abhängig von Sonnenaufgang und -untergang (anstelle fixer Zeiten), flexiblere Möglichkeiten der Ansteuern von Lampen (und anderen Geräten!) und auch die Möglichkeit mehr als nur eine Aktion auszulösen.

Lichtschalter

Konfiguration eines Lichtschalters

Konfiguration eines Lichtschalters

In der Hue-App lassen sich die vier Knöpfe der Dimmschalter konfigurieren, in iConnectHue geht dies natürlich auch. Nur können wir jetzt mehr als nur Lampen ein- und ausschalten; wir können auch Sensoren deaktivieren, Steckdosen ansteuern, Szenen, Farben und Helligkeiten wechseln oder Timer setzen (dazu unten mehr). Auch unterschiedliche Aktionen je nach Tageszeit, Sonnenstand oder wie lange der Knopf gedrückt gehalten wird sind möglich.

Highlight

Dank der Funktion “Motion Sensor unterbrechen” ist auch folgendes möglich: Man lässt nachts das Licht im Bad durch den Bewegungssensor stark gedimmt an gehen, wenn man den Raum betritt. Nun kann man den Lichtschalter betätigen, falls man helleres oder für längere Zeit Licht will.

Damit der Bewegungssensor nun nach der festgelegten Zeit nicht einfach das Licht wieder ausschaltet, aktiviert der Lichtschalter die Aktion “Motion Sensor unterbrechen” und deaktiviert so temporär die Inaktivitätsaktion des Sensors (das Ausschalten des Lichts).

Und schon wird das Licht automatisch ein- und ausgeschaltet, kann aber problemlos von einem Schalter vor und während der Bewegungsmelder-Aktionen übersteuert werden. Cool, oder?

Aktionen, die von einem Lichtschalter ausgelöst werden können

Aktionen, die von einem Lichtschalter ausgelöst werden können

Timer

Ok, das ist für mich eigentlich kein Killer-Feature, aber ich wollte keinen eigenen großen Titel nur hierfür starten. Mit iConnectHue können verschiedene Timer eingestellt werden: Von einfachen “Licht in X Minuten ausschalten”-Timern, über “Erinnere mich durch blinken in X Minuten”-Timern bis hin zu intelligenten Timern, die z. B. Abends das Licht langsam heller werden lassen oder dich morgens mit einem simulierten Sonnenaufgang wecken können.

Fazit

Lohnt es sich? In Kürze: Ja!

In Länger: Hängt davon ab. Von was fragst du? Davon, was du mit deinen Hue-Lampen erreichen willst und auch ein bisschen davon, wieviele Lampen und Zubehör du hast. Für mich war alleine die verbesserte Konfiguration der Bewegungssensoren die 5€ wert. Die weiteren Optionen für Lichtschalter sind nice to have.

Das ganze magische Szenen und Animations-Zeug brauche ich aktuell nicht, bin aber nicht abgeneigt, es irgendwann mal zu testen. Doch dafür brauche ich erst mehr Glühbirnen!